Uhingen/Kreis Göppingen. Der Souveräne Malteser Ritterorden (SMRO) hat verdiente Kräfte aus dem Landkreis mit der Einsatzmedaille des Ordens „pro meriti melitensi“ ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde auf Schloss Filseck übergab Edmund Baur, als Magistralritter Mitglied des SMRO, die Auszeichnungen an Persönlichkeiten von beispielhafter Integrität. Geehrt wurden Vertreter der Landkreis- und Kommunalverwaltungen sowie der Hilfsorganisationen.
„Mit der Einsatzmedaille COVID-19 des Verdienstordens „pro meriti melitensi“ sollen Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die vornehmlich als Freiwillige oder über ihre beruflichen Pflichten hinaus Hervorragendes geleistet haben und dies oftmals auch ohne auf die persönliche Gesundheit oder Unversehrtheit Rücksicht zu nehmen“, so Edmund Baur in seiner Laudatio. Er erinnerte an die Zeit nach dem 11. März 2020, dem Beginn Corona-Pandemie, und das „Ungewisse“, so der Magistralritter, „das wir auf uns zukommen sahen.“ Es seien die eingespielten Kräfte des Bevölkerungsschutzes gewesen, die sofort dagestanden seien und zusammen mit den Behörden die notwendige Sicherheit geboten hätten. „Diese Helferinnen und Helfer standen jederzeit zur Verfügung. Einkaufshilfen, Betreuungsmaßnahmen, Planungen zur ärztlichen Versorgung mit der Unterbringung in Behelfskrankenhäusern, die Versorgung mit Masken, der Aufbau und Betrieb von Test- und Impfzentren – um nur einige zu nennen“, führte Baur in seiner Laudatio aus.
Er erinnerte aber auch an die Ängste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Pflege, im Rettungsdienst, in Fahrdiensten, in Hintergrunddiensten mit Menschen in Berührung kommen mussten, um ihre Dienste ausüben zu können. „Es war nicht nur der persönliche Einsatz, sondern die hohe Verantwortung, die Sie mittragen mussten und mitgetragen haben. Schließlich ging es um das Wertvollste, was es zu schützen galt – nämlich Menschenleben“, würdigte Baur die Leistungen der Geehrten.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer dankte in ihrem Grußwort den Kräften aus dem Ehren- und Hauptamt: „Die Krise ist für uns mittlerweile zum Dauerzustand geworden – die weltweite Corona-Pandemie, Umweltkatastrophen und nicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf
die Ukraine. Die Krisen haben uns nicht nur verdeutlicht, wie verwundbar wir als Gesellschaft eigentlich sind, sondern auch wie wichtig und unersetzbar die zahlreichen Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Behörden bei uns vor Ort sind, die für unsere Sicherheit und Gesundheit arbeiten.“
Die Kräfte im Gesundheitsbereich sowie im Rettungswesen, so Schweizer weiter, seien nach wie vor stark gefordert. Mit dem neuen Rettungsdienstplan, einem besonderem Augenmerk auf dem Bevölkerungsschutz sowie einem beschlossenen Maßnahmenpaket will die Landesregierung die Kräfte aus dem Bevölkerungsschutz an unterschiedlichster Stelle stärken, unterstützen sowie deren Arbeit in der gesamten Breite der Gesellschaft noch stärker würdigen. „Neben der Motivation der bestehenden Kräfte und der Gewinnung neuer Kräfte gehört ebenso eine ausreichende Finanzierung dazu. Im Sofortprogramm Rettungsdienst stehen daher für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung“, erläuterte die CDU-Abgeordnete.
Wie wichtig das gemeinschaftliche „Sich umeinander kümmern“ in der Pandemie und der Zeit der Kontaktbeschränkungen war, beschrieb der Uhinger Bürgermeister Matthias Wittlinger: „Wir haben zu Beginn der Pandemie, als es noch möglich war, jeden Positivfall in unserer Stadt angerufen und gefragt, ob und in wie weit wir helfen oder unterstützen können.“ Selbst wenn es keinen Bedarf gab, sei dies mit Dankbarkeit aufgenommen worden. „Diese Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wurde, war beeindruckend“, schildert Wittlinger.
„Corona hat gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Bevölkerungsschutz ist.
Die Corona-Pandemie und der Krieg in Ukraine führen uns darüber hinaus sehr deutlich vor Augen: Wir brauchen auch in Zukunft einen starken Zivil- und Bevölkerungsschutz. Aber – die Corona-Pandemie hat ebenso gezeigt: Wir können diese Herausforderungen mit vereinten Kräften stemmen“, so Edmund Baur in seinem Schlusswort verbunden mit einem großen Vergelt’s Gott für den geleisteten Einsatz.