Kreis Göppingen/Uhingen. "Wie im Kriegsgebiet“, so schildert Christian Sonnberger vom Bevölkerungsschutz der Malteser im Kreis Göppingen die Lage im Hochwassergebiet in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. 25 Städte und Landkreise sind dort von verheerenden Wassermassen überrollt worden, zahlreiche Tote und Verletzte sind zu beklagen. Angefordert vom Innenministerium Baden-Württemberg machte er sich mit einem Malteser Kollegen und einem Helfer vom örtlichen Deutschen Roten Kreuz am Donnerstag um 17:00 Uhr im Notfallkrankenwagen auf den Weg, um vor Ort Hilfe zu leisten.
„Gegen 23:00 Uhr begann unser Einsatz an einem Altenheim.“ Die Feuerwehr barg nicht mehr gehfähige Heimbewohner mit einem Radlader aus dem Heim und übergab diese den Maltesern. „Wir haben die Menschen dann medizinisch versorgt und zur Weiterbehandlung an eine Klinik gefahren“, so Sonnberger. Der 32jährige erlebte diese Dimension einer Katastrophe zum ersten Mal als aktiver Malteser.
„Überall Polizei- und Einsatzfahrzeuge, Stromausfall, Schlamm, Geröll, leergespülte Straßen sowie aufeinander gestapelte Autos, es war furchtbar“. Die gemischte Fahrzeugbesetzung aus dem Kreis Göppingen wusste zunächst nicht, wie lange ihr Einsatz dauern wird: „Wir haben für mehrere Tage unser Nötigstes gepackt“, so Sonnberger. Doch die Einsatzleitung entschied am Freitagnachmittag, dass die Helfer nach einer mental und körperlich anstrengenden Nacht zurückreisen.